Ist das Metaverse eine Billionen-Dollar-Industrie？Eine Zusammenfassung des JPMorgan Metaverse Report

(TL;DR)

Die Investmentbank JPMorgan hat im Februar 2022 einen Bericht veröffentlicht, in dem sie darlegt, warum sie glaubt, dass sich Metaverse-Projekte zu einem riesigen Industriezweig entwickeln werden, der jährlich 1 Billion Dollar einnimmt. Hier sind einige der Highlights des Berichts in Kurzform.

In Metaverse-Projekte fließt bereits eine Menge Geld

Bis zum Jahr 2021 wurden 54 Milliarden Dollar für vollvirtuelle Güter ausgegeben, während 41 Milliarden Dollar die aktuelle Marktkapitalisierung aller NFT-Assets sind, die auf offenen Marktplätzen zum Kauf angeboten werden.

Konvergierende Technologien

Mehrere verschiedene Technologien entwickeln sich gleichzeitig und werden für unseren Alltag immer relevanter. Zuerst kamen die Kryptowährungen, die immaterielle virtuelle Vermögenswerte wie NFT hervorgebracht haben und den Nutzern die Möglichkeit geben, die finanzielle Kontrolle ohne eine zentralisierte Einheit zu übernehmen. Dann kamen Virtual Reality- und Augmented Reality-Tools auf, die für den Alltagsnutzer immer zugänglicher und interaktiver werden.

Metaverse hat bereits fast zwei Jahrzehnte der Entwicklung hinter sich

Second Life zum Beispiel, zweifellos das erste Metaverse-ähnliche Projekt, das jemals geschaffen wurde, ist 19 Jahre alt und bringt seinen Schöpfern über 80 Millionen Dollar Umsatz pro Jahr ein - während das Unternehmen selbst 650 Millionen Dollar wert ist. Es folgten weitere Meilensteine in der Geschichte des Metaversums wie die Übernahme von Minecraft durch Microsoft, die Veröffentlichung von Decentraland und der rasante Aufstieg von Roblox, einem Minecraft-ähnlichen digitalen Spiel, das auf nutzergenerierten Inhalten basiert.

Die Eigentumsökonomie

In nur sechs Monaten des letzten Jahres verdoppelte sich der Durchschnittspreis für ein virtuelles Stück Land in Metaverse-Projekten von 6.000 auf 12.000 Dollar. Giganten der realen Welt wie Nike und Samsung investieren in diese Grundstücke, um neue Formen der Unterhaltung und des Einflusses auf die Nutzer zu schaffen. Dies hat zur Folge, dass Immobilien in der Nähe dieser virtuellen Gebiete an Wert gewinnen.

Metaversen schaffen neue Arbeitskräfte

Wenn Sandbox beispielsweise expandiert, braucht es echte Menschen, um neue Werkzeuge, Zubehör, Geschäfte, Plätze und Werbemöglichkeiten zu bauen. Ein Teil der Belegschaft wird sich mit Marketing und der Erstellung von Inhalten befassen, andere werden an den Backend- und Frontend-Software-Strukturen der Welt selbst arbeiten. Natürlich gibt es auch Servicekräfte wie Vertriebsmitarbeiter, Animateure und mehr.

Es ist keine Überraschung, dass das Wort "Metaverse" im letzten Jahr in den Köpfen und Diskussionen mehrerer Investoren, Wagniskapitalgeber und Technologie-Enthusiasten gelandet ist. Während viele Krypto-Projekte, die dezentralisierte virtuelle Welten aufbauen, bereits 2017 florierten, war es erst, als Facebook seine Namensänderung in "Meta" ankündigte, in der Hoffnung, sich auf Metaverse-Unternehmungen zu konzentrieren, dass der neue Begriff wirklich die Augen der Mainstream-Welt auf sich zog.

Wie bei jeder neuen Technologie gibt es immer wieder Vorhersagen über ihren Wert für die Gesellschaft und ihre Gültigkeit als Finanzanlagen. Viele dieser Vorhersagen kommen in Form von Berichten, die von Finanzunternehmen für ihre Investoren und Leser erstellt werden. Von den vielen, die im letzten Jahr erschienen sind, hat ein aktueller Bericht der multinationalen Investmentbank JPMorgan viel Aufmerksamkeit erregt: Die Bank glaubt, dass das Metaverse bald zu einer Billionen-Dollar-Industrie werden wird.

In diesem Artikel fassen wir den JPMorgan Metaverse Report vom Februar 2022 mit den Hauptargumenten dafür zusammen, dass das Metaverse eine Billionen-Dollar-Industrie wird.

Es ist bereits viel Geld im Spiel

Dem Bericht von JPMorgan zufolge sind die Trends rund um virtuelle Welten in unserem täglichen Leben bereits sehr präsent. Im Jahr 2021 wurden 54 Milliarden Dollar für vollvirtuelle Güter ausgegeben, während 41 Milliarden Dollar die aktuelle Marktkapitalisierung aller NFT-Assets sind, die auf offenen Marktplätzen zum Verkauf stehen. Darüber hinaus haben Krypto-Metaverse-Projekte wie The Sandbox immer wieder Partnerschaften mit Mainstream-Unternehmen geschlossen; Sandbox (SAND) hat bisher insgesamt mehr als 200.

JPMorgan erwähnt auch den Aspekt des Gemeinschaftsengagements. Roblox, eine geschlossene Spieleplattform, die von Nutzern entwickelt wurde, hat Nutzer, die sich täglich über 60 Milliarden Nachrichten schicken - das ist enorm.

Konvergenz der Technologien

Der Bericht weist auch darauf hin, dass wir uns als technologische Gesellschaft derzeit an einem Wendepunkt befinden, an dem sich mehrere verschiedene Technologien gleichzeitig entwickeln und für unsere Routinen immer relevanter werden. Zuerst kamen die Kryptowährungen auf, die immaterielle virtuelle Vermögenswerte wie NFTs und natürlich die Währungen selbst hervorgebracht haben. Diese verschaffen den Nutzern die Möglichkeit, die Kontrolle über ihre finanziellen Besitztümer zu übernehmen, ohne dass eine zentralisierte Einheit erforderlich ist. Dann kamen Virtual Reality und Augmented Reality Tools auf, die für den Alltagsnutzer immer zugänglicher und interaktiver werden.

Ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Weiterentwicklung des Metaversums ist die dezentrale Verwaltung: Kryptowährungen ermöglichen es den Nutzern in den meisten dieser Projekte, über die Aktualisierungen und Änderungen abzustimmen, die sie in den Metaversen sehen möchten, und verwandeln diese Organisationen in technologische Organismen, die ausschließlich auf den Interessen ihrer Gemeinschaft basieren.

Fast zwei Jahrzehnte der Entwicklung.

Quelle: JPMorgan

Obwohl das Interesse des Mainstreams an Metaverse-Technologien relativ neu ist, argumentiert JPMorgan, dass die Anwendungen selbst es nicht sind. Second Life beispielsweise, zweifellos das erste Metaverse-ähnliche Projekt, das jemals geschaffen wurde, ist 19 Jahre alt und bringt seinen Schöpfern über 80 Millionen Dollar Umsatz pro Jahr ein - während das Unternehmen selbst 650 Millionen Dollar wert ist. Es folgten weitere Meilensteine der Metaverse-Geschichte wie die Übernahme von Minecraft durch Microsoft, die Veröffentlichung von Decentraland und der rasante Aufstieg von Roblox - einem Minecraft-ähnlichen digitalen Spiel, das auf nutzergenerierten Inhalten basiert. Das Dokument endet mit der jüngsten Nachricht, die die Tech-Welt erschütterte: Microsoft erwirbt Activision Blizzard für 68,7 Milliarden Dollar, die größte Übernahme in der Geschichte der Technologiebranche.

Die Eigentumsökonomie

Kurz gesagt: Je mehr Nutzer und Besucher diese Projekte gewinnen, desto mehr floriert auch ihre dezentrale Wirtschaft. Grundstücke, die bis vor ein paar Jahren noch einige Dutzend Dollar wert waren, gehen jetzt in die Hunderttausende. In nur sechs Monaten des letzten Jahres verdoppelte sich der Durchschnittspreis für ein virtuelles Stück Land in Metaverse-Projekten von 6.000 auf 12.000 Dollar. Die Preise in Metaversen wie Decentraland und Sandbox schießen in die Höhe, weil reale Unternehmensriesen wie Nike, Samsung (und JPMorgan selbst) in diese Gebiete investieren, um neue Formen der Unterhaltung und des Einflusses auf die Nutzer zu schaffen. Dies hat zur Folge, dass Immobilien in der Nähe dieser virtuellen Gebiete an Wert gewinnen.

Eine neue Belegschaft

Ein Spieler und Angestellter eines dezentralisierten Casinos. Quelle: Play to Earn Crew

Mit der Schaffung neuer Welten mit neuen Formen der Unterhaltung und sozialen Interaktion entstehen auch neue Wirtschaftssysteme. Da Metaverse-Projekte auf Dezentralisierung, Eigentum an Vermögenswerten und Kryptowährungen beruhen, können volldigitale Volkswirtschaften entstehen - jede mit ihren eigenen internen Rahmenbedingungen und Bankstrukturen.

JPMorgan weist auch darauf hin, dass das Spiel ohne den aktiven Einfluss neuer, aufstrebender Fachleute nicht einfach von selbst wachsen kann. Wenn Sandbox beispielsweise expandiert, braucht es Menschen, die neue Werkzeuge, Accessoires, Geschäfte, Plätze und Werbemöglichkeiten entwickeln. Ein Teil der Belegschaft wird sich diesen Bereichen widmen, während andere an den Backend- und Frontend-Software-Strukturen der Welt selbst arbeiten werden. Natürlich gibt es auch Service-Mitarbeiter wie die im Bild oben - das sind Wachleute, Verkäufer, Animateure, Postbeamte (ja, die gibt es) und mehr.

Nach Schätzungen von JPMorgan wird sich die Metaverse-Werbung bis 2027 zu einer 18,64 Milliarden Dollar schweren Wirtschaft entwickeln. Und was das gesamte Ökosystem selbst betrifft? Wie bereits erwähnt, ist die Investmentbank der festen Überzeugung, dass das Metaverse jährliche Einnahmen von über einer Billion Dollar erzielen wird. Ja, 1 Billion Dollar pro Jahr. Werden sich ihre Schätzungen bewahrheiten? Das ist zum jetzigen Zeitpunkt schwer zu sagen, aber eines ist klar: Das Metaversum wird bleiben.

Autor：Victor Bastos, Gate.io Researcher, übersetzt von Cedric.P

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