Das Pro und Kontra der Krypto- und Blockchain-Regulierung

- Wenn digitale Vermögenswerte reguliert werden, werden bestimmte Verfahren und Anforderungen eingeführt, um sicherzustellen, dass sie sicher und für Investitionen geeignet sind.

- Obwohl die Einführung von Vorschriften für Kryptowährungen Vor- und Nachteile mit sich bringt, ist es ratsam, dies kurzfristig zu tun.

- Die derzeitigen Vorschriften sind nicht auf Kryptowährungen zugeschnitten. Sie können jedoch entsprechend geändert werden.

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Krypto-Verordnung

Wenn im Zusammenhang mit Kryptowährungen von Regulierung die Rede ist, wird häufig das Konzept der drei Kategorien verwendet:

- Know Your Customer (KYC)

- Vorschriften zur Bekämpfung von Geldwäsche (AML),

- Wertpapiervorschriften, Emissions- und Handelsbeschränkungen.

AvaTrade

Die AML- und KYC-Vorschriften zielen darauf ab, die Identität der Kunden zu überprüfen und die Möglichkeit zu bewerten, Geschäftsbeziehungen zur Erleichterung der Geldwäsche zu nutzen.

Noch 2018 unternahmen die meisten Krypto-Börsen und -Unternehmen nur minimale Anstrengungen, um die realen Identitäten ihrer Kunden zu überprüfen. Die Dinge haben sich jedoch geändert, da Kryptounternehmen erkannt haben, dass sie KYC- und AML-Praktiken befolgen müssen, um behördliche Maßnahmen zu vermeiden.

Bei einem KYC-Prozess gibt der Nutzer grundlegende persönliche Informationen an, wie z. B. seinen Namen, seine Adresse, seine Sozialversicherungsnummer usw. Die AML-Vorschriften gleichen diese Informationen dann mit Listen bekannter Krimineller oder Personen mit hohem Geldwäscherisiko ab. Die Überwachung des Transaktionsverhaltens eines Kunden ist ebenfalls notwendig, um mögliche Geldwäscheaktivitäten zu erkennen.

Die Rolle der SEC bei der Regulierung von Kryptowährungen

Wie die Kapitalmärkte der 1920er Jahre sind auch die heutigen Märkte für digitale Vermögenswerte durch zügellose Spekulation, Marktmanipulation, Täuschung und regelrechten Diebstahl gekennzeichnet. Infolgedessen werden viele digitale Vermögenswerte ausschließlich in der Erwartung gekauft, sie mit Gewinn weiterzuverkaufen, und wenn diese Blasen platzen, verlieren ahnungslose Anleger ihr gesamtes Vermögen.

Um eine Wiederholung der Großen Depression zu vermeiden, hat der Kongress die Securities and Exchange Commission (SEC) zur Regulierung der nationalen Kapitalmärkte und der Wertpapierindustrie eingesetzt. Mit diesem Erlass erhielt die SEC die Zuständigkeit für Wertpapieremissionen - einschließlich Anleihen, Aktien, Anlageverträge, Schuldscheine und Derivate, die von Wertpapieren, Maklern, Händlern und Wertpapierbörsen abgeleitet sind.

Damit ein finanzieller Vermögenswert zu einem Wertpapier erklärt werden kann, unterzieht die SEC ihn zwei Tests - dem Howey-Test und dem Reves-Test.

Der Howey-Test bestimmt, ob ein Vermögenswert eine Sicherheit darstellt, indem er drei Kriterien untersucht:

- ob es sich um eine Geldanlage handelt,

- ob er Teil eines gemeinsamen Unternehmens ist und

- ob die Transaktion einen Gewinn erwarten lässt.

Nach dem Reves-Test wird davon ausgegangen, dass ein Schuldschein eine Sicherheit darstellt. Diese Vermutung kann jedoch widerlegt werden, indem eine "Familienähnlichkeit" mit einem Vermögenswert nachgewiesen wird, der kein Wertpapier ist. Die wichtigsten Faktoren sind:

- Der Zweck der Transaktion, z. B. die Erzielung eines Gewinns.

- Wie werden die Vermögenswerte verteilt?

- Was erwarten die Anleger von dem Vermögenswert?

- Andere Faktoren, die das Risiko des Vermögenswerts verringern können.

Neben dem Zugang zu den Vermögenswerten reguliert die SEC Kryptowährungen auch durch:

- Sicherstellung, dass die Vermögenswerte über umweltverträgliche Mining-Prozesse für ihre Blockchain verfügen

- Schutz der Anleger vor Risiken und Missbrauch, indem sie sicherstellt, dass Kryptobörsen über Regeln verfügen, die ihre Sicherheit gewährleisten.

- Sicherstellen, dass Kryptowährungen und Kryptobörsen transparent und rechenschaftspflichtig sind und bereit sind, gegen jeden Verdacht auf kriminelle Aktivitäten, Geldwäsche usw. vorzugehen.

Mit diesen Hintergrundinformationen sind die Vor- und Nachteile einer Regulierung von Krypto- und Blockchain-Börsen klar dargelegt:

Die Vorteile der Krypto-Regulierung

Der Schutz von Anlegern

Die Regulierung der Ausgabe von Wertpapiertokens oder überhaupt jeder Ausgabe hat Vorteile. Einer dieser Vorteile ist der Schutz der Anleger. Durch die Beschränkung der Personen, die in nicht registrierte Wertpapierangebote investieren können, wird der potenzielle Anlegerkreis erheblich eingeschränkt, was für legitime Projekte ernsthafte Probleme mit sich bringt. Nichtsdestotrotz wird die Beschaffung von Geld für schlechte oder schlichtweg betrügerische Unternehmen erschwert und weniger attraktiv.

Der ICO-Hype im Jahr 2017 hat gezeigt, wie wichtig der Anlegerschutz ist. Investoren konnten jedem Projekt mit einem anständigen Whitepaper oder einem eingängigen Pitch außerhalb der Wertpapiergesetze Geld zukommen lassen. Leider handelte es sich bei vielen Unternehmen nur um Angebote ohne Produkt oder Plan. Diese "Investitionen" sind oft wertlos und lassen ihre Investoren ohne Regressansprüche zurück, nachdem sie betrogen wurden. Die potenzielle Belohnung von ICOs wäre geringer und die Strafen wären deutlicher, wenn sie einer stärkeren regulatorischen Kontrolle unterliegen würden.

Ein hohes Maß an Legitimität in der gesamten Branche

Die Kryptoindustrie ist trotz ihres Wildwest-Images weitaus risikoreicher als traditionelle Kapitalmärkte. Infolgedessen hat sich der Markt schneller entwickelt und ein zugänglicheres Umfeld für Investoren und Unternehmer geschaffen. Dennoch haben die Risiken dazu geführt, dass die größten Akteure - institutionelle Anleger - vor einem Einstieg zurückschrecken.

Unter Kryptoanlegern herrscht die Überzeugung, dass die Preise steigen und die Nachfrage in die Höhe schießen wird, sobald sich institutionelle Anleger mit Kryptowährungen anfreunden können. Krypto-Vermögenswerte werden legitimiert, und institutionelle Anleger werden durch ihren Markteintritt die Botschaft senden, dass die Anlageklasse hier ist, um zu bleiben.

Obwohl die Krypto-Community die Regulierungsbehörden mit Vorsicht betrachtet, sehen die Institutionen eine stärkere Regulierung als einen notwendigen und positiven Schritt an, bevor sie in Krypto investieren.

Steigerung der Qualität der Emissionen

Durch eine stärkere Regulierung werden Token-Emissionen von höherer Qualität sein. Wertpapiergesetze erhöhen die Hürde für den Eintritt in den Token-Fundraising-Markt und sorgen für eine genauere Prüfung von Token-Emissionen. Durch ein schwierigeres und strengeres Verfahren für die Ausgabe von Tokens werden betrügerische oder schlecht durchdachte Projekte davon abgehalten, eine ICO zu veranstalten, was zu einer qualitativ hochwertigen Ausgabe von Sicherheits-Token führt.

Die Nachteile der Krypto-Regulierung

Wertvolle Projekte werden ausgeschlossen

Eine hohe Eintrittsbarriere erhöht zwar die Qualität der Projekte im Kryptobereich. Allerdings werden dadurch auch Projekte mit hohem Potenzial ausgeschlossen, da die Verwaltung einer regelkonformen Emission eine große finanzielle und regulatorische Belastung für kleinere, kapitalschwache Unternehmen darstellt.

Ein wichtiger Grund, warum Kryptowährungen und ICOs schnell an Popularität gewannen, war, dass sie Anlegern die Möglichkeit boten, viel früher in Projekte zu investieren, als dies mit den bestehenden Wertpapiergesetzen möglich war. Auf der anderen Seite können Unternehmen in der Anfangsphase durch das ICO-Modell schnell und einfach Zugang zu Kapital erhalten, um die Entwicklung ihrer Produkte zu finanzieren. Darüber hinaus wäre es für Unternehmen mit großartigen Produkten und Ideen ein Leichtes, Finanzmittel zu beschaffen, ohne sich Gedanken darüber machen zu müssen, wie ein Angebot zu strukturieren ist und welche Vorschriften einzuhalten sind.

Exklusivität für Investoren

Für Emittenten, die eine Ausnahmeregelung nach Regulation D oder Regulation S anstreben, schränkt die Einstufung von Tokens als private Wertpapiere den potenziellen Investorenpool drastisch ein, da die Eignung für Investitionen aufgrund der Akkreditierung eingeschränkt wird. Darüber hinaus erlaubt die SEC den Emittenten zwar den Verkauf an nicht akkreditierte Anleger außerhalb der USA, doch müssen die Emittenten die jeweiligen lokalen Vorschriften, einschließlich der Akkreditierungsanforderungen, einhalten.

Infolge des Akkreditierungsstandards sind finanziell weniger versierte Personen möglicherweise nicht in der Lage, in Privatunternehmen zu investieren, die nur über eine begrenzte Anzahl von Informationen verfügen.

Der Grund für diese Entwicklung mag respektabel sein, da sie die weniger versierten Menschen vor Ausbeutung schützen soll. Allerdings werden die Akkreditierungsstandards manchmal schlecht ausgeführt. Die Verwendung des Nettovermögens und des Einkommens von Anlegern kann ein ungenaues Maß für ihren Kenntnisstand sein.

Schlechte Benutzererfahrung

Die Benutzererfahrung bezieht sich auf die Erfahrungen, die die Benutzer beim Kauf oder Handel mit Tokens machen. Obwohl sie nicht so wichtig ist wie die anderen Faktoren, die sich auf das gesamte Ökosystem der Kapitalbeschaffung für private Unternehmen auswirken, hat sie doch Auswirkungen auf die Investitionsfreundlichkeit.

Das Investieren in Tokens war anfangs relativ einfach. Die Nutzer mussten lediglich ein Konto mit ihrer E-Mail-Adresse einrichten. In den letzten Jahren haben Börsen und ICO-Emittenten jedoch schrittweise ihre Anforderungen in Bezug auf Kundenidentifikationsdokumente und -informationen erhöht, um den Zugang zu ermöglichen. Darüber hinaus wurde das AML/KYC-Verfahren eingeführt. Mit diesen Verfahren werden Kunden im Rahmen von Programmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismus identifiziert. Obwohl diese Verfahren dem größeren Ganzen dienen, d. h. der Eindämmung krimineller Aktivitäten, können sie in manchen Fällen auch sehr lästig sein.

Fazit

Trotz der Befürchtungen in der Kryptowelt hinsichtlich einer stärkeren Regulierung ist unbestritten, dass diese kurzfristig für die Krypto-Community von Vorteil sein wird. Durch die Beschränkung von Kryptowährungen auf bestimmte Kategorien im Rahmen der aktuellen Wertpapiervorschriften wird der Status quo bewahrt und das disruptive Potenzial der Kryptowährungen langsam ausgehöhlt. Dieser Prozess war wahrscheinlich zu erwarten, da die Einführung einer neuen Anlageklasse die Regulierungsbehörden nicht sofort zu einer Änderung der Vorschriften veranlassen würde. Allerdings ändern sich Vorschriften selten sofort, und obwohl die aktuellen Vorschriften nicht auf Kryptowährungen zugeschnitten sind, wird die Anwendung dieser Vorschriften kein Todesurteil für die Blockchain-Entwicklung sein.

Die Anwendung strengerer Vorschriften kann dazu führen, dass wertvolle Projekte eingefroren werden, wodurch weniger wohlhabende Investoren von Investitionen in der Frühphase durch Akkreditierungsanforderungen ausgeschlossen werden.

Die Regulierung wird dazu beitragen, Anleger vor Betrug zu schützen und institutionelle Anleger anzuziehen, was kurzfristig zu einer gesünderen Kryptowirtschaft führt. Wir hoffen, dass die Vorschriften mit der Zeit so umgeschrieben werden, dass sie besser zu Kryptowährungen und dem Token-Modell passen.

Autor： M. Olatunji, Gate.io Observer, übersetzt von Cedric.P

*Dieser Artikel gibt nur die Meinung des Forschers wieder und stellt keine Investitionsempfehlungen dar.

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